Zeitplan für die Entwicklung eines Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts für Wagenfeld vorgestellt: Bauamtsleiter Dennis Härtel (v.l.) Tina Ahrens und Matthias Kolhoff vom Landschaftsarchitekturbüro in Vechta sowie Bürgermeister Matthias Kreye© Gemeinde Wagenfeld
Vor dem Hintergrund des zusätzlichen Handlungsbedarfs soll jetzt ein ganzheitliches Konzept, ein Masterplan quasi, erarbeitet werden. Dazu hat sich die Gemeinde professionelle Unterstützung gesichert: Der Landschaftsplaner Matthias Kolhoff aus Vechta hat mit seinem Fachteam bereits damit begonnen, für Wagenfeld und Ströhen ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, kurz: ISEK, zu erarbeiten. In die Planungen sollen alle Wünsche der Gemeinde einfließen.
Was fehlt, was muss verbessert, was soll erhalten werden? Das sind die Fragen, mit denen sich die Planer in den nächsten Monaten zu befassen haben. Ein ganz wichtiger Aspekt ist dabei, dass die Bürgerinnen und Bürger an den Planungen beteiligt werden. Ebenso wichtig ist, dass die im städtebaulichen Entwicklungskonzept festgezurrten Maßnahmen nicht von heute auf morgen, sondern erst nach und nach im Laufe der nächsten Jahre umgesetzt werden sollen.
Bei der Vorstellung der Planungen sprach Bürgermeister Matthias Kreye von einer strammen Zeitschiene. Als Grund nannte er den 15. Juni 2019 als Stichtag für einen Förderantrag. Wenn das Konzept bis dahin nicht fertig ist, verzögert sich das Vorhaben um ein Jahr. Um sicherzustellen, dass die Gemeinde auf dem richtigen Weg ist, wird Kreye in Kürze zum Amt für regionale Landesplanung nach Hildesheim fahren, um dort die grundsätzlichen Planungen abstimmen. Wenn die Gemeinde mit ihrem Antrag erfolgreich ist, würde das Land für die Umsetzung des Konzepts zwei Drittel der Kosten bereitstellen. Sollte es keinen entsprechenden Zuwendungsbescheid geben, kann die Gemeinde 2020 erneut einen Antrag stellen oder einzelne Maßnahmen nach und nach selbst finanzieren.
Gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Kreye und Bauamtsleiter Dennis Härtel erläuterte der Planer Matthias Kolhoff im Beisein seiner Mitarbeiterin Tina Ahrens jetzt im Rathaus den aktuellen Stand der Planungen. Der diplomierte Landschaftsarchitekt unterhält in Vechta ein Büro und ist auf die Freiraumplanung und Stadtkernentwicklung in Kommunen mittlerer Größe spezialisiert. „Uns war wichtig, dass der Planer im ländlichen Raum Erfahrung hat“, erläuterte Kreye die Entscheidung pro Kolhoff. Als weiteren Grund nannte er die überzeugenden Referenzen des Planungsbüros. In Sögel und Molbergen hätten sich Verwaltung und mehrere Ratsmitglieder bereits von der Arbeit des Planungsexperten überzeugt.
Verwaltung und Planer sind sich einig, dass bei der Entwicklung des ISEK die Beteiligung der Bürger ein wesentlicher Aspekt ist. Sie wüssten am besten, was ihnen am Herzen liegt, und ihnen solle das Ergebnis letztendlich gefallen, hieß es. Darum ist auf Mittwoch, 17. Oktober, ab 18 Uhr ein Informationsabend im Central-Hotel terminiert, bei dem das ISEK vorgestellt wird. Am Samstag, 10. November, folgt für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein Workshop. Gemeinsam soll dann zunächst erarbeitet werden, in welchen Bereichen Verbesserungsbedarf besteht, um anschließend gruppenweise einzelne Schwerpunkte herauszuarbeiten. Die Themen können sich von Wohnen, Gesundheit und Nahversorgung über Natur und Erholung bis hin zu Wirtschaft und Kultur erstrecken. „Es ist gut, dass alle Bürger und Firmen einbezogen werden und nicht nur einzelne Gruppen“, stellte Kreye klar.
Parallel zu den feststehenden Veranstaltungen wird das Planungsbüro bis Ende des Jahres diverse gemeindebezogene Daten auswerten. Auf der Grundlage der bis dahin gewonnenen Informationen ist für Ende Januar 2019 ein weiterer Workshop geplant, in dem Kleingruppen an Lösungsansätzen arbeiten und eventuell schon erste Maßnahmen konkretisieren sollen. Die Planer werden das Ergebnis auswerten, Entwicklungsschwerpunkte und Sanierungsziele festlegen sowie erste Anregungen für die Gestaltung benennen. „Die Fertigstellung des ISEK ist für April anvisiert“, zeigte sich Matthias Kolhoff optimistisch.