Trotz der sich abzeichnenden steuerlichen Einnahmen-Einbrüche durch die Corona-Krise beteiligen sich der Bund und das Land Niedersachsen mit einem namhaften Betrag an den Kosten der Wagenfelder Ortskernsanierung. „Eine tolle Nachricht, ein guter Tag für Wagenfeld“, freute sich Kreye über die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm. Und ergänzt, dass die Ortskernsanierung ohne die finanziellen Zuwendungen nicht möglich gewesen wäre.
Die Südkreis-Gemeinde wurde mit ihren in den zurückliegenden zwei Jahren erarbeiteten Plänen zum integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ aufgenommen und hat jetzt die erste Zusage in Höhe von 480.000 Euro erhalten. Schon während seiner nächsten Sitzung am 30. Juni wird sich der Bau-, Wege-, Verkehrs- und Umweltausschuss mit der Ortskernsanierung befassen und über die weitere Vorgehensweise beraten.
Für die bevorstehenden zehn Jahre wurden für öffentliche und private ISEK-Maßnahmen im Wagenfelder Ortskern etwa 5,6 Millionen Euro angemeldet. Die Gemeinde beteiligt sich an den Kosten für öffentliche Maßnahmen mit einem Drittel. Das entspricht einem Betrag von rund 1,87 Millionen Euro. Die erwarteten Fördergelder von Bund und Land belaufen sich bis etwa 2030 auf etwa 3,7 Millionen Euro.
Bürgermeister Kreye nutzt die Mitteilung über die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm, um sich bei allen Wagenfeldern zu bedanken, die in den vergangenen Monaten an der Erstellung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts für Wagenfeld beteiligt waren. Ein besonderer Dank gilt neben dem gesamten Team im Rathaus besonders seinem allgemeinen Vertreter und Bauamtsleiter Dennis Härtel sowie dem externen Planer Matthias Kolhoff und seinem Team „für die tolle Vorbereitung und Begleitung des Prozesses.“
„Wenn die Ratsgremien jetzt die Weichen für eine Umsetzung der Ortskernsanierung stellen, besitzt die Auswahl eines Sanierungsträgers zunächst einmal höchste Priorität“, teilt Kreye mit. Im Anschluss werden sich Rat und Verwaltung nach einer fachlichen und rechtlichen Beratung durch den Sanierungsträger mit einer Priorisierung der vorgesehenen Maßnahmen befassen.
Als kostspieligste Einzelmaßnahme nennt Bürgermeister Kreye die Umgestaltung des Marktplatzes. Nach derzeitigen Schätzungen dürfte das Vorhaben mehr als 1,3 Millionen Euro kosten. Insbesondere geht es um eine übersichtlichere Gestaltung der Verkehrswege sowie die Sanierung und Erweiterung des Versorgungsnetzes. „Mit den genannten Maßnahmen wollen wir den Marktplatz langfristig als zentralen Veranstaltungsort sichern“, macht Kreye deutlich. Außerdem sei dort geplant, die Bushaltestelle beim Hause Klingenberg komplett auf die Marktplatzseite zu verlegen. Diese Maßnahme, so Kreye, werde zwar nicht über die Städtebauförderung mitfinanziert, dafür bestünden aber andere Fördermöglichkeiten.
Zu dem während der Workshops 2018 und 2019 erarbeiteten Maßnahmenkatalog zählen unter anderem eine Umgestaltung des „Parks de Vibraye“ (880.000 Euro), die Aufwertung und Sanierung des Schulhofes der Auburg-Schule zur multifunktionalen Nutzung durch die Öffentlichkeit (605.000 Euro), die Neuanlage einer Geh- und Radwegeverbindung zur Grund- und Oberschule mit dem Ziel der Schulwegsicherung (540.000 Euro) sowie die Gestaltung eines Dorfplatzes im Bereich der Eisdiele (510.000 Euro).
Wesentliche Ziele des Förderprogramms „Lebendige Zentren“ sind die Anpassung, Stärkung, Revitalisierung und der Erhalt von Stadt- und Ortskernen sowie historischer Altstädte als attraktive und identitätsstiftende Standorte. Zudem soll das Förderprogramm zur Profilierung und Standortaufwertung, der Förderung der Nutzungsvielfalt sowie dem Erhalt von baukulturellem Erbe beitragen.