Verständlich, dass es während der Festreden anlässlich der offiziellen Wiedereröffnung starken Beifall von allen Seiten gab: Für die Planer und die Gemeinde, für die Mandatsträger des Rates, für die Bediensteten der beliebten Wagenfelder Freizeiteinrichtung und nicht zuletzt für den regen Förderverein des Bades, ohne den der Betrieb der Einrichtung längst eingestellt worden wäre.
Finanziell unterstützt wurde die Baumaßnahme vom Amt für regionale Landesplanung (ArL) in Hildesheim. Die Landesbehörde trug mit einer Zuwendung in Höhe von 321.000 Euro zur Finanzierung des Projektes bei. ArL-Leiterin Dinah Stollwerck-Bauer informierte sich während der offiziellen Wiederinbetriebnahme des Hallenbades darüber, dass das investierte Geld gut angelegt ist.
Zu den Besuchern zählten neben aktuellen Mandatsträgern und früheren Ratsmitgliedern auch Vertreter der Vereine und Institutionen, die das Wagenfelder Hallenbad regelmäßig nutzen sowie Repräsentanten der an der Baumaßnahme beteiligten Firmen. Der jetzige Abschluss der Arbeiten war erst einmal das Ende einer fast zehnjährigen Renovierungs- und Sanierungsphase. Weil die Dachstatik des damals 30-jährigen Gebäudes in einem desolaten Zustand war, stand die Gemeinde schon 2010 vor der Entscheidung, viel Geld in eine Sanierung des Bades zu stecken oder den Schlüssel für immer umzudrehen. Die Gemeinde entschied sich vor neun Jahren für die Fortführung des Badbetriebes und hat seitdem etwa 2,5 Millionen Euro in die Freizeiteinrichtung investiert – in den zurückliegenden fünf Monaten allein eine Million Euro in die Badtechnik im unteren Bereich des Bades und großzügige bauliche Veränderungen im Foyer und im Umkleidebereich der Einrichtung.
Dem Wagenfelder Bürgermeister Matthias Kreye stand die Freude über den Abschluss der umfangreichen Sanierungsarbeiten ins Gesicht geschrieben. Er zeigte sich in seinem Grußwort voll des Lobes für die Planer, Handwerker, die Bediensteten des Hallenfreibades mit Schwimmmeister Christian Möllers an der Spitze sowie den Mitarbeitern aus dem Rathaus um Bauamtsleiter Dennis Härtel. „Es ist ganz toll geworden“, ließ Kreye seiner Freude freien Lauf. Die Runderneuerung des Bades in nur fünf Monaten abzuschließen sei für eine kleine Verwaltung wie die in Wagenfeld nicht nur eine Herausforderung, sondern eine echte Meisterleistung gewesen, betonte Kreye. Und erinnerte daran, dass die ambitionierte Maßnahme ohne die Zuwendungen der Landesbehörde nicht hätte realisiert werden können.
„Jetzt verfügen wir über eine hochmoderne Badtechnik“, freute sich der Bürgermeister, „die im ganzen Landkreis wohl einzigartig ist.“ Die Investition habe sich gelohnt, das Geld sei gut angelegt, ergänzte er. Alle beteiligten hätten mit großem Engagement zum Erfolg beigetragen. „Ich finde es einfach toll, was hier entstanden ist und wieviel Kinder bei uns schon das Schwimmen gelernt haben“, fasste Kreye seine Aussagen zusammen und bedankte sich ganz besonders beim Gemeinderat, der dafür votiert habe, eine große Summe in die Hand zu nehmen und damit den Weg für die Sanierung frei zu machen. „Mit der jetzt abgeschlossenen Maßnahme tragen wir zur Attraktivität Wagenfelds bei, erhöhen die Standortqualität und stärken den ländlichen Raum.“ Das sei wichtig, denn die Bürgerinnen und Bürger würden heute nicht nur Arbeitsplätze und Wohnungen, sondern auch ansprechende Angebote für Freizeit, Sport und Kinderbetreuung erwarten.
Dinah Stollwerck-Bauer, die neue Landesbeauftragte des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, gratulierte der Gemeinde Wagenfeld zu ihrem Mut, das Hallenbad zu erhalten. Es sei längst nicht selbstverständlich, dass eine kleine Kommune im ländlichen Raum diesen Schritt gehe. Schwimmbäder seien elementar wichtig, betonte Stollwerck-Bauer, „nicht nur für Kinder, die dort das Schwimmen lernen, sondern auch für Senioren und Kranke, die in ihren Bewegungen eingeschränkt sind.“ Leistungen wir die der Gemeinde Wagenfeld würde das Land gern unterstützen, teilte die Landesbeauftragte mit, deswegen habe das ArL die zuwendungsfähigen Kosten mit dem Höchstsatz gefördert. Sie wies darauf hin, dass auch die Europäische Union die Zuwendungen mittrage und appellierte an alle, beim nächsten Besuch des Hallenbades nicht zu vergessen, dass hier auch Mittel aus Europa drinsteckten. „Europa ist nicht irgendwo, Europa ist genau hier – in Wagenfeld.“
Auch Oliver Keese, der Planer der Sanierungsarbeiten, unterstrich die große Bedeutung des Hallenfreibades für Wagenfeld und machte deutlich, dass es für eine Kommune wie Wagenfeld eine Mammutleistung sei, den Betrieb der Einrichtung ganzjährig am Leben zu erhalten. Er bedankte sich beim Wagenfelder Bauamtsleiter Dennis Härtel, bei Schwimmmeister Christian Möllers, der es mit seinem Team ermöglicht habe, dass das Freibad während der Sanierungsphase weiter genutzt werden konnte und mehr als 10.000 Besucher angelockt habe, sowie bei Detlef Cordsen, in dessen Händen die Planung der Badtechnik gelegen habe.
Keese erinnerte an die einzelnen Schritte bis zum Abschluss der Runderneuerung des Bades, wies darauf hin, dass im Zuge der Sanierung erhebliche Mittel in energetische Maßnahmen geflossen seien und freute sich, dass jetzt auch ein separater Bereich für das Personal des Bades geschaffen worden sei.
Für den Förderverein des Hallenfreibades erinnerte Walter Tödtemann daran, dass sich der technische Bereich im Kellergewölbe mehr und mehr zu einer romantischen Tropfsteinhöhle entwickelt habe. Jetzt sei der Missstand behoben, freute sich der zweite Vorsitzende. „Durch eine kraftvolle Gemeinschaftsleistung ist hier ein dickes Brett durchbohrt worden“, zollte Tödtemann allen Beteiligten Lob. „Für die Gemeinde war es schon fast ein dicker Balken.“ Er zählte die Eigenheiten des Fördervereins auf, bezeichnete es als Novum, dass manche Vorstandsmitglieder von Anfang an dabei seien, und berichtete stolz, dass sich der Förderverein 2020 genau 25 Jahre für einen langfristigen Erhalt des Hallenfreibades in Wagenfeld einsetze.
Nach dem symbolischen Durchtrennen eines Bandes sprach Bürgermeister Kreye das Schlusswort. Er forderte alle Besucher zu einem Gang durch die sanierten Räume des Hallenbades auf, wies darauf hin, dass die gesamten Bevölkerung am Samstag, 27. Oktober, im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ die Möglichkeit habe, dass grundsanierte Hallenbad zu besichtigen und im Bistro „Köst(er)lich“ gemütlich Kaffee zu trinken, und lud die Gäste zum geselligen Klönschnack und heißen Bockwürstchen mit Kartoffelsalat ein.