Neben vielen Kirmesveranstaltungen mit überregionaler Bedeutung wie das Oktoberfest in München beispielsweise oder die Canstatter Wasen in Stuttgart sind inzwischen auch alle Märkte in der Region abgesagt: Vechta, Bruchhausen-Vilsen, Diepholz, Blasheim, Rehden und Brockum.
Auch den Verantwortlichen der Gemeinde Wagenfeld und der Unternehmergemeinschaft „Aktiwas“ wurde vor einigen Wochen durch die Corona-Verordnung des Landes die Entscheidung abgenommen, den traditionellen Wagenfelder Großmarkt abzusagen. Das Marktgelände wäre schon seit ein paar Tagen vollgestellt gewesen mit Vergnügungsgeschäften, Buden und Fahrzeugen der Schausteller. Und auch für die jedes Jahr sehenswerte Gewerbeschau lagen wieder zahlreiche Anmeldungen vor.
Wären da nicht die Einschränkungen durch die Corona-Krise – das dreitägige Volksfest hätte am kommenden Freitag mit einer feuchtfröhlichen Eröffnungsfeier Fahrt aufgenommen. Traditionsgemäß mit einem Frühstück für geladene Gäste vorneweg und einem gemeinsamen Bummel über das Feierareal im Anschluss. Bis in die späten Abendstunden des Sonntags hätten die Fahrgeschäfte zu rasanten Fahrten eingeladen – Kinderkarussells die kleinen Besucher, Autoscooter und mehrere Rundfahrgeschäfte die ältere Generation.
In früheren Jahren hat Bürgermeister Matthias Kreye Grußworte zum Großmarkt in den Medien veröffentlicht und während der Markteröffnung gehalten. Jetzt nutzt er die Gelegenheit, die Bevölkerung um Verständnis für die Absage des Großmarktes zu bitten. „Ein Wagenfelder Markt in der jetzigen Phase der Corona-Pandemie ist undenkbar“, betont der Verwaltungschef, „Das Volksfest für 2020 zu canceln ist notwendig, richtig und letztlich nur konsequent.“ Über eine Light-Variante zu einem späteren Zeitpunkt sei zwar gesprochen worden, doch nie als Ersatz für den ausgefallenen Markt infrage gekommen. „Unsere Blicke sind schon jetzt auf den Wagenfelder Großmarkt im nächsten Jahr gerichtet – wir freuen uns auf das Volksfest 2021.“
„Wir denken in diesem Zusammenhang mit Dankbarkeit auch an die Schausteller“, so Bürgermeister Kreye. „Wir hoffen, dass ihre Angebote genutzt werden, die sie in diesen Zeiten außerhalb der Märkte in unserer Region anbieten. Nur wenn die Schausteller gut durch die Corona-Pandemie kommen, können wir uns im nächsten Jahr wieder auf ihre attraktiven Angebote freuen“.
Gleichzeitig weisen Kreye und Marktmeister Sven Schröder darauf hin, dass mehrere Gastronomen in der Gemeinde an Traditionen festhalten, obwohl der Großmarkt nicht stattfindet. Es wird zum Beispiel zum Eisbein-Essen oder zum Hax´n-Essen eingeladen. Auch treffen sich Freundeskreise zum Frühstück oder am Abend, um die Gemeinschaft trotz Corona-Pandemie im kleinen Kreise zu pflegen. Angesichts der alternativen Angebote und Planungen appelliert Bürgermeister Matthias Kreye aber an die Bevölkerung, weiterhin auf die Einhaltung der geltenden Corona-Regeln zu achten. „Bleibt alle gesund“, ist sein größter Wunsch.