Mit dem 31. Oktober ging nun in diesem Jahr die elfte Saison der Ströher Moorbahn zu Ende. Obwohl aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Hygienevorgaben gewisse Einschränkungen in Kauf genommen werden mussten, konnte sich die Moorbahn dennoch eines regen Zuspruchs an Fahrgästen aus Nah und Fern erfreuen. Vom Dorfrand ausgehend startet die Bahn mit gemütlichen 6 km/h und fährt die Gäste direkt zum Moorerlebnispfad Moorpadd im Neustädter Moor. Die etwa 3,5 km lange Strecke führt durch eine landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft, wobei diese in Richtung Moor nach und nach immer ursprünglicher wird. Eine abwechslungsreiche Fahrtstrecke durch Wald und Wiesen, Heide und Moor, die schon seit Jahren ein „Highlight“ für Gruppen, Vereine, Familien und Schulklassen darstellt.
Nach etwa gut einer halbe Stunde Fahrtzeit wird die Endstation am Moorpadd und am "kleinen Turm", einem Aussichtsturm in der Nähe eines Schäferhofs erreicht. Dort angekommen können die Gäste auf dem rund 1,3 km langen Rundweg die faszinierende Moorlandschaft hautnah erleben und werden nach einem einstündigen Aufenthalt wieder sicher zum Ausgangspunkt der Fahrt zurück gebracht.
Seit der Eröffnung des Europäischen Fachzentrums für Moor und Klima mit dem Besucherzentrum MOORWELTEN in 2014 gibt es für deren Besucher, die mit der Moorbahn fahren wollen, auch dort eine Haltestelle. Mit den Jahren wurden die Fahrten immer komfortabler, da die Waggons mittlerweile alle gefedert und mit Windschutzplanen versehen sind. Im Jahr 2018 ist auch eine barrierearme Lore hinzugekommen, die Platz für zwei bis drei Rollstühle oder Kinderwagen bietet. Durch den Umbau eines Waggons und die Installation einer Rampe ist es nun auch gehandicapten Menschen oder Familien mit Kinderwagen möglich, an einer Moorbahnfahrt problemlos teilzunehmen.
Möglich ist das Moorbahn-Angebot nur dank des beachtlichen ehrenamtlichen Engagements des Teams der Moorbahn-Fahrerinnen und - Fahrer um den Koordinator der Moorbahn Reiner Kowarik. Ihnen gilt seit Jahren besonderer Dank dafür, dass sie sich freiwillig und unentgeltlich für die Gemeinde Wagenfeld, so zu sagen als "Aushängeschild" und für die Aufrechterhaltung des Fahrbetriebes stark machen, betont Bürgermeister Matthias Kreye. „Den Gästen unsere schöne Heimat zu präsentieren, der Kontakt mit Menschen jeden Alters und tolle Gespräche führen, Spaß an der Technik, das und vieles mehr sind Gründe und Motivation für uns, weshalb wir uns hier gerne seit vielen Jahren einbringen“, so Reiner Kowarik begeistert.
Aber der demographische Wandel macht auch beim Moorbahn-Fahrer-Team nicht halt, auch wenn manche von ihnen aktuell im „besten Alter sind“. Es ist daher dringend notwendig, zeitgerecht für die Verstärkung des Moorbahnfahrer-Teams Sorge zu tragen, damit auch in den nächsten Jahren dieses, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte touristische Angebot aufrecht erhalten werden kann. Die Gemeinde Wagenfeld und die Ströher Moorbahn-Fahrinnen und - Fahrer würden sich deshalb für Verstärkung durch Interessierte jeden Alters, vorzugweise aus dem näheren geographischen Umfeld, sehr freuen. Dabei sind eine fachliche und eingehende Einweisung und auch Testfahrten mit der Moorbahn in jeder Weise sichergestellt. Es erklärt sich darüber hinaus auch von selbst, dass, je mehr "Mitstreiter" ehrenamtlich für die Moorbahn in Ströhen aktiv sind, die Einteilungen der Fahrer für ihre Fahrdienste und Einsatzhäufigkeiten leichter und einfacher organisiert werden können. Interessierte könnten sich jederzeit beim Koordinator der Moorbahn, Reiner Kowarik, unter 05774 1280 melden, um weitere Informationen zu erlangen.
Sofern die Corona-Pandemie und die Witterung es zulässt startet die Ströher Moorbahn Anfang April 2022 in ihre zwölfte Saison.