Deswegen folgten sie dem Wunsch der Ehrenamtlichen, in unmittelbarer Nähe des Moorbahn-Bahnhofs in Ströhen eine Remise zu bauen, die nicht nur zum Unterstellen von Lok und Waggons, sondern insbesondere auch für immer mal wieder notwendige Reparaturen genutzt wird. Für die Realisierung holte die Gemeinde den Wagenfelder Planer Oliver Keese mit ins Boot, jetzt steht die kombinierte Stahl-/Holzkonstruktion vor der Fertigstellung.
Erst jüngst informierten sich die ehrenamtlichen Moorbahnfahrer darüber, dass die Arbeiten am Bau der neuen Remise gut vorangekommen sind. An der Baubegehung nahmen neben Bürgermeister Matthias Kreye und Fachbereichsleiter Sven Schröder auch der Planer Oliver Keese teil.
„Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, kann die neue Remise ab Ende September/Anfang Oktober genutzt werden“, freute sich Reiner Kowarik während der inoffiziellen Bauabnahme. Der 74-Jährige ist von Beginn an Koordinator des saisonalen Fahrbetriebes der Moorbahn. Er springt immer mal wieder selbst ein, wenn einer der insgesamt 14 ehrenamtlichen Zugführer und -begleiter ausfällt.
Kowarik nutzte sein Grußwort auch für einen kurzen Werbespot. „Weitere Ehrenamtliche sind willkommen. Wer Lust und Spaß an der Sache hat und sich in den unentgeltlichen Dienst der Moorbahn stellen möchte, kann sich jederzeit bei mir melden.“ Zudem machte der 74-Jährige deutlich, dass das nahe gelegene Europäische Fachzentrum Moor und Klima (EFMK) und die Moorbahn eine wunderbare Symbiose bilden würden. „Da passt zusammen, was zusammen gehört.“
In seinem Kurzresümee erinnerte Kowarik während der Baubegehung an die zurückliegenden Gespräche mit der Gemeinde, an deren Erkenntnis der räumlichen Enge im Bahnhof und an die letztendliche Zustimmung zum Remisenbau. Die gab es allerdings erst, als der positive Bezuschussungsbescheid im Wagenfelder Rathaus vorlag. Lob zollte Bürgermeister Kreye in dem Zusammenhang den Mitarbeitern der Geschäftsstelle Sulingen der regionalen Landesentwicklung Leine-Weser.
„Jetzt ist die Zeit des Behelfs bald zu Ende“, betonte Kowarik. Und Bürgermeister Kreye informierte darüber, dass die Gemeinde Wagenfeld nur etwa die Hälfte der Gesamtbaukaukosten tragen müsse. „Die Maßnahme wird mit rund 50 Prozent nach der ZILE-Richtlinie Tourismus bezuschusst“, freuten sich der Verwaltungschef und Fachbereichsleiter Sven Schröder unisono.
In der Vergangenheit war es immer wieder vorgekommen, dass für notwendige Reparaturarbeiten kein Abstellplatz für Lok oder Waggons zur Verfügung stand, zumal der normale Fahrbetrieb weiterlaufen sollte und musste. Weil in der Bahnhofshalle kein ausreichender Platz zur Verfügung stand, wurde defektes Material mehrfach mit großem Körpereinsatz unter freiem Himmel auf Paletten gestellt, damit auch unten liegende Schäden behoben werden konnten.
Beim Bau der neuen Remise wurde überwiegend pflegeleichtes sibirisches Lerchenholz verwendet, das sich farblich der umliegenden Natur anpasst. Den oberen Abschluss der kleinen Halle bildet ein Blechdach. Während die Pflasterarbeiten innerhalb des Gebäudes bereits abgeschlossen sind, müssen in den nächsten Tagen nur noch die Fenster eingebaut werden.
Größenmäßig ist die neue Werkstatt- und Unterstell-Remise so konzipiert, dass sie zwei nebeneinander liegenden Schienensträngen Platz bietet. Die Schienenverbindung zwischen Bahnhofsgebäude und neuer Remise wird in den nächsten Wochen hergestellt. „Mit zwei Weichen zum optimalen Rangieren, eine links und eine rechts.“