Susan Bohn ist 42 Jahre alt und Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Sie wohnt im Bereich der Nachbar-Samtgemeinde Kirchdorf und hat in der Vergangenheit beruflich schon in ihrer vorherigen Anstellung bei der Lebenshilfe in Sulingen Konstanz und Bodenständigkeit bewiesen. 20 Jahre war die staatlich anerkannte Erzieherin und Heilpädagogin dort tätig, in verschiedenen Bereichen, zuletzt als Leiterin einer dreigruppigen Kita der Lebenshilfe. In Ströhen hat sie vor zwei Monaten eine neue berufliche Herausforderung gefunden. „Wir müssen sondieren, uns finden und aneinander gewöhnen“, hat sich die neue Leiterin vorgenommen „und dann gemeinsam mit dem Team die Ziele für die Zukunft entwickeln.“
„Von den vielen Bewerbungen passt Susan Bohn am besten zu uns und unsere Grundsätze“, begründet Tanja Schünemann-Iloge, Fachbereichsleiterin Kindertagesstätten im DRK-Kreisverband, die Entscheidung für die Einstellung der 42-Jährigen. Auch wegen der großen Fußstapfen, die die vor einigen Wochen ausgeschiedene Inge Thielemann-Rewald hinterlassen habe. Mehr als 40 Jahre habe die Pr. Ströherin in der Ströher Einrichtung gewirkt, fast vier Jahrzehnte davon sei sie für das Wohl und Wehe des Kindergartens verantwortlich gewesen und habe in der langen Zeit alle Höhen und Tiefen der Einrichtung miterlebt. Ein beruflicher Höhepunkt sei für die Ausgeschiedene vor zwei Jahren die Einweihung des großzügigen Anbaus gewesen.
Auch wegen der ausgeschiedenen „Institution“ der Einrichtung sei Susan Bohn die richtige Wahl, betont Schünemann-Iloge, „weil zu einem besonderen Ort wie Ströhen eine besondere Chefin gehört, eine Leiterin, die wertschätzt, was war, was ist und was kommt.“ Die Repräsentantin des Kreisverbandes ist sich sicher, „dass hier mit der neuen Leiterin, den Kindern, dem Mitarbeiter-Team, den Eltern und der Gemeinde etwas Neues, Schönes wachsen wird.“
Weil die Fußstapfen ihrer Vorgängerin so groß sind, wird Susan Bohn gar nicht erst versuchen, sie auszufüllen, sondern alles daransetzen, die gute Arbeit der Vergangenheit fortzusetzen und gleichzeitig neue Wege zu finden. „Mein wichtigstes Ansinnen ist, gemeinsame Ziele zu definieren, zu formulieren und zu entwickeln und auf dem Wege dorthin alle mitzunehmen“, skizziert die neue Leiterin ihre Zukunftsaufgaben. „Dabei den Bedarf der Familien berücksichtigen, Betreuungszeiten darauf abzustimmen und weitere Angebote zu kreieren“, ergänzt Bohn.
Die Erzieherin und Heilpädagogin macht auch auf die besondere Situation aufmerksam, mit der alle Beteiligten schon seit Monaten konfrontiert würden. „Von meinen Gegenübern sehe ich die Haare und die Augen, aber kaum mal das ganze Gesicht“, verweist sie auf den der Corona-Krise geschuldeten Mund- und Nasenschutz, „deswegen ist es in der Anfangszeit besonders schwer, Eltern ihren Kindern zuzuordnen.“ Dazu kämen die Ängste und Sorgen, die das Covid-19-Virus auslöse. „Ich habe mir den Einstieg anders vorgestellt, aber wir müssen die Dinge nehmen wie sie kommen.“ Auch wenn sich liebgewordene Gewohnheiten dadurch ändern würden. „Aber wer weiß, vielleicht kommt am Ende ja sogar etwas Positives dabei heraus?“, schließt die 42-Jährige nicht aus.
Ganz gleich, ob mit oder ohne Covid-19: Susan Bohn geht ihre neue Aufgabe mit großem Tatendrang an. „Besonders reizvoll ist das hier angewendete offene Konzept der Arbeit mit den Kindern“, gesteht sie. Zudem weist sie darauf hin, dass das Thema Inklusion für sie immer einen hohen Stellenwert hatte und auch weiterhin haben wird.